In der Hauptstraße hat die Stadt Buxtehude in Sachen Nachhaltigkeit wieder ein echtes Highlight gesetzt mit einem Neubau und einer tollen Schotterfläche vor dem Haus.

Neubauten sind ja gut oder auch nicht, aber es mangelt an Wohnraum auch in Buxtehude. Da guckt man, dass auch in Buxtehude Altkloster in dieser Hinsicht mehr geschieht. Ein gutes Beispiel ist der Neubau in der Hauptstraße an der großen Kreuzung hin zur Moisburger Straße.

Unten Parterre ein echter Schottertraum

Wir alle wissen, der Klimawandel ist da, ein Hoch hält sich immer Sommer in Deutschland recht lange stabil. Das gilt es auszunutzen. Das haben sich wohl auch die Planer gesagt. In Schotterflächen vor dem Haus sprießt nur noch wenig Gün, nur zaghaft hier und da, wozu auch, mehr Pflanzen bedeuten noch mehr Wasserverluste, von den Kosten, die das verursacht, einmal ganz zu schweigen.

Besonders bedeutsam ist aber der Schotter am Haus, der als Dreiecksfläche zum Gehweg hin entstanden ist. Zum Haus hin Schotter, der Gehweg ist sehr schön bis hin zu dieser Fläche zugepflastert und das Ganze ist mit einem edlen, grünen Metallzaun (wohl Reminiszenzen an die Zeiten, als hier noch ganz schlimm echtes Grün die Menschheit bedrohte!) voneinander abgetrennt.

Glatt und schier die Schotterfläche

Der dunkelgraue Schotter und der helle Beton-Gehweg – wirklich eine Augenweide, der schöne grüne Zaun, da musste ich letzten Sonntag einfach stehenbleiben und andächtig staunen, wie hier die Planer GEZAUBERT haben. Und nun kommt ein Vorteil nach dem anderen, denn es ziehen alle an einem Strick: der Zeitgeist, der nicht möchte, dass irgendein Mieter hier herumschuften muss, Kosten für Gartenpflege entfallen und alles ist wie aus einem Guss. Kein Vogelgesang stört, denn die blöden Pieper finden hier wirklich nur den toten Stein. Und: es sieht endlich glatt und schier aus, hier ist Deutschland, hier ist es ORDENTLICH, verdammt noch mal!

Im Hochsommer brennt die Sonne besonders brutal herein. Da muss der Hausbewohner abends nicht mehr kochen, sondern brät sein Ei auf dem glühend heißen Schotter. Ceranfeld ade, Schotterkochen marsch. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann Show-Cooking so zelebriert wird. Wie viel Strom mag das sparen? Der Laie kann es nur erahnen.

Und wenn Plastikmüll (wie immer) rumliegt, dumme Frage, äh, ist das nicht Kunst? Tja, das sind Vorteile, praktisch Nuss an Nuss, die niemand mehr mal so einfach vom Tisch wischen kann.

Ach Gottchen, wie schön das alles

Eine Gefahr besteht allerdings: Gemäß dem niedersächsischen Oberveraltungsgericht in Lüneburg können Schotterflächen verboten werden, weil sie gegen die Bauordnung verstoßen*. Aber schön Klappe halten, sonst kriegt die Stadt Buxtehude das noch mit.

*Sämtliche nicht überbaute Flächen müssen als Grünflächen genutzt werden, solange sie nicht für andere zulässige Nutzungsarten gebraucht werden. Eine Person aus Diepholz mit einem Grundstück mit Schotterflächen hatte gegen das Verbot geklagt und nicht recht bekommen, Quelle Hamburger Abendblatt vom 20. Januar 2023, ‚Aus der Region‘.

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