Wenn der Vater mit dem Sohne – so heißt eine alte Comic-Serie, die die Vater-Sohn Beziehung humorvoll betrachtet. Bei einem Comic mit Töchtern wäre sie wohl nun ein Tank Girl.
Der viel besagte, weiße Mann ist weiter im Sinkflug. Allzu viel männliches Gehabe wird als toxisch bezeichnet – der Spargel lässt grüßen (als Phallussymbol?). Vielleicht noch beliebt bei hemdsärmlig herum kurvenden AMG-Fahrern und ihren Familien, auf dem Oktoberfest oder Burschenschaften, aber nicht bei den aufgeklärten, modernen deutschen Familien, denen die Parteien des Bundestages immer besonders viel Aufmerksamkeit schenken.
So weit, so klar: Die Klimakrise bedroht die Grundlagen der Welt. Gemäß einer Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung gaben im Jahr 2023 über 60 Prozent der Befragten an, große Angst vor der globalen Erwärmung zu haben. Schon 1972 kannten wir die Expertise des Club of Rome und Grenzen des Wachstums. Dass dies alles nicht mehr geht, wird um 18:50 Uhr im TV beschworen, um 18:55 Uhr sagen die Börsennachrichten, am Negativ-Wachstum sei die dumme Regierung schuld.
Der globale Täter ist schnell ermittelt
Es ist der weiße Mann, das bist Du, das bin ich, die, die in den 80er Jahren „Mein Maserati fährt 210, Schwupp, die Polizei hat’s nicht geseh’n, Das macht Spaß, Ich geb Gas, ich geb Gas“ gesungen haben. Sänger Marcus war nun nicht der Typ schlechthin, aber der oder die eine hat’s wohl mal geträllert. Und große Autos immer gerne. Club of Rome? Ja, ok, stimmt, bitte übermorgen. Viele von uns saßen danach in guten Positionen, man hat mitgemacht. Jetzt die Rechnung, überall Brände und Überschwemmung, Ahrtal Katastrophe etc. etc.
Töchter klagen an
Die interne Rechnung wird zunächst noch überschaubar serviert, das zeigt ein Beispiel aus der Nachbarschaft. Der Mann möchte seinen Namen nicht veröffentlicht sehen, nennen wir ihn Michael T. Auf Opis Geburtstag rutscht dem Vater Michael beim politischen Talk etwas über die „dicke Ricarda Lang“ raus. Zunächst von Opi und Vati Gelächter, dann von der studierenden Tochter die Ansage, wieso er denn „dick“ sage, das sei diskriminierend. Er nimmt es noch nicht ernst, sagt, sie sei doch füllig, was er denn sagen solle, „schwere“ oder ähnlich? Nun ist die Stimmung im Arsch, er solle so etwas gar nicht machen, die Lang mache nämlich einen Klasse Job. Danach eine Diskussion zur ‚MeToo Bewegung‘, Opi haut ab in den Keller, wie Frank-Walter Steinmeier zu Laubsäge-Arbeiten, da ist endlich Ruhe.
Letztendlich geht es um die Babyboomer
Und auch die über 60-Jährigen wissen, es wird sehr schwer werden. Haben sie nicht die Väter wegen der Kriegsverbrechen angeklagt? Jetzt das Déjà-vu, aber sie sitzen diesmal auf der Anklagebank. Ankläger sind die Töchter, weniger die Söhne, die sind ja auch bald weiße Männer.
„Ich? Ich habe doch nichts gemacht? Habe ich die Entscheidungen getroffen? Ich war doch nur ein kleines Rad, konnte ich das beeinflussen?“, könnte er dann sagen und gleich denken: ‚Häh? Habe ich das nicht schon einmal gehört, von meinem Onkel, von dem alten Typen am Tresen?‘, grübelt Michael T., er weiß, dünnes Eis, ganz dünnes Eis, bei Feiern nicht mehr trinken, jeden Satz gut überlegen. Am besten belangloses sagen, Punkt, Punkt, Komma, Strich, fertig ist das Mondgesicht. Wie damals die Vatis, so darf er nun nichts mehr nebenbei zum Besten geben. Man hat natürlich oft weniger Zeit. Fällt natürlich auf. Ist aber relativ egal, man ist über sechzig und die Zeit rennt.
In Familien herrscht Krieg
Vier von zehn Frauen zwischen 18 und 34 Jahren gaben im Februar 2023 an, psychisch erkrankt zu sein. 41 Prozent der befragten jungen Frauen sagten aus, aktuell unter Depressionen und Angststörungen zu leiden (Quelle Tagesspiegel siehe unten).
Ein Beispiel ist Heiner B. (Name geändert), der Fall ist symptomatisch. Er war Unternehmer. Damit die Töchter zur Waldorfschule konnten, musste der Schornstein rauchen, sagt er und weiter, man hätte ihnen das beste Deutschland aller Zeiten übergeben. Sie sind im Streit mit ihm, weil die ganze Welt bedroht ist. Und krank davon, die eine hat Bulimie, die andere Depressionen. Zu Hause ist nichts mehr so, wie es ein-mal war.
Die weiße Frau
Die Wahrnehmung eines sich verstärkenden Runs auf die Ressourcen und die Bevölkerungsexplosion lassen das erstarkte weibliche Geschlecht rabiater werden. Die ZEIT schreibt Anfang November 2023 (Quelle siehe unten), immer mehr Männer würden Opfer häuslicher Gewalt, inzwischen machen sie 30 Prozent an den Gesamtdelikten aus. Brauchen wir da eine Quote? 🙂
Die imperialen Kriege der Vergangenheit wurden von Männern geführt. Ging es früher um Territorien, ist nun der Absatz von Autos und Technologie relevant, für die USA, China und Deutschland, nur Russland bleibt ein Land mit dem Anspruch auf Hegemonie bzw. dem Irredentismus** (siehe unten). Damit ist das kapitalistische Fressen oder Gefressen Werden in die letzte Phase getreten, die Phase gegen die Natur. Und die Frau will gleichberechtigt partizipieren, ob als Kassenkraft mit 1.500 Euro oder für 30.000 plus Nuss an Nuss als Intendantin.
Die Schlussrechnung geht also nicht an den weißen Mann oder die Frau, sondern an den Homo sapiens mit einem letzten KI-Schlussakkord? Am besten hilft noch Cal Valentin, aber dieser Trost hat viel Melancholie. Helmut Schmidt hat einmal gesagt, man brauche Willen. Und Zigaretten. Damit das Klima wieder besser wird, braucht man wohl Jahrhunderte. Und Töchter, die dem weißen Mann vergeben? Frauen tragen nun auch Waffen und sitzen in größerer Zahl in den Etagen der Entscheider. Good Luck for All.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Club_of_Rome
https://www.tagesspiegel.de/wissen/vor-allem-junge-frauen-betroffen-fast-die-halfte-sieht-sich-als-psychisch-erkrankt-9424235.html
https://www.zeit.de/gesellschaft/2023-11/haeusliche-gewalt-gegen-maenner
Gestörte Vater Tochter Beziehung Psychologie
Klassische Sichtweise: Die Störung der Vater-Tochter-Beziehung erfolgt oft unbemerkt. Dazu können missachtete Bedürfnisse beitragen, was schon in der Kindheit festgelegt werden kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Eltern-Kind-Beziehung
**Eine die Ideologie, Gebiete eines anderen Staates dem eigenen Staatsgebiet anzuschließen, um dadurch etwa möglichst alle Vertreter einer bestimmten Ethnie in einen Staat mit festen Territorialgrenzen zu vereinen – Quelle Wikipedia.